Unter dem Pseudonym Inci Y. bricht eine Türkin das Schweigen der Frauen und erzählt stellvertretend für Hunderttausende ihr Leben: als Mädchen eingesperrt, als Frauen gedemütigt, geprügelt, vergewaltigt. Von Liebe spricht keiner. Die einen hintergehen ihre Männer, die anderen sind stumme Dulderinnen. In Anatolien genauso wie im Land der Verheißung, in Deutschland.

Das Buch lag schon lange auf meinem Mount-TBR, nun habe ich es im Rahmen der ABC-Challenge für den Buchstaben Y (Autor) gelesen. Ich muss ehrlich sagen, es hat mich nicht sonderlich berührt, auch wenn die Schicksale wirklich schrecklich sind. Vielleicht lag dies an der distanzierten Art der Autorin zu schreiben, möglicherweise, um die Geschehnisse selbst besser verarbeiten zu können? Das Ende ist sehr offen und lässt einige Fragen zurück...

RAY-Reiehnfolge:

1. linguistkris
2. Elli94
3. Lilifee5

Nach meinem Kurzurlaub freudig aus dem Briefkasten gefischt. Herzlichen Dank, jetzt kann die ABC-Challenge weitergehen!

Gelesen im Rahmen der ABC-Challenge.

Incis Schicksal ist wirklich furchtbar, aber ich muss mich bigbooklover82s Urteil anschließen: es berührt mich wenig. Auch ich schiebe es auf den kühlen, abstrakten und distanzierten (fast schon dissoziierten) Stil, der mich beim Lesen bisweilen richtiggehend geärgert hat. "Meine Güte, das ist dir passiert, und das ist alles, was du dazu zu sagen hast?"
Ebenfalls sehr ärgerlich fand ich den Verzicht auf Diakritika bzw. "türkische Buchstaben". Zuerst habe ich es ja auf ein unwissendes Lektorat bzw. wirklich im Font fehlende Zeichen geschoben -- als ich dann aber über ein Asle (anstelle einer Aslı) und vor allem ein Marsallah anstelle von maşallah gestolpert bin, hat es mir irgendwie gereicht. Die Wiedergabe von Fremdwörtern ist natürlich nur eine Nebensache, aber ich empfinde das schon als Symptom dafür, wie hier eine fremde Kultur dem Leser (eben nicht) vermittelt wird. Inci (bzw. İnci :p) hat sicher völlig recht, wenn sie ihr grausames Schicksal als Konsequenz von elterlicher Vernachlässigung, mangelnder Bildung, Frauenfeindlichkeit und restriktiver Kleinstadtgesellschaft schildert, aber eine konstruktive Analyse oder auch das Aufzeigen von Auswegen sieht anders aus.
(Ein wunderschönes Beispiel dafür, wie so ein "Schicksalsbuch" auch gemacht sein kann, ist der andere ABC-Bookray von bbl82, bei dem ich mitspielen darf. :))

[...wartet auf Elli94s Deutschlandbesuch...]

Ab die Post an lilifee5! :) Viel Freude mit dem Y-Buch!

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es ist bei mir angekommen - "gehört" es mir jetzt als letzte? vielen dank :)

endlich dazu gekommen es zu lesen.
Was soll man dazu sagen? Dass es solche Kulturkreise überhaupt noch gibt!