Nachdem ich die Erinnerungen des "Wanderers durch ein Jahrhundert" von Gottfried Bermann Fischer gelesen hatte, musste zwangsläufig nun auch endlich seine Frau zu Wort kommen, deren Buch schon seit Jahren im Regal stand.

Auf beinahe 500 Seiten passieren Schriftsteller, Dichter, Publizisten und weitere Größen der deutschen und interantionalen Literaturgeschichte den Lebensweg von Brigitte Bermann Fischer, der Tochter des legendären Samuel Fischer. Hochinteressant und bemerkenswert war ihr Blick auf die Prominenz aus der direkten Nähe sowie deren persönliche Briefe und Einträge ins Poesiealbum.

Manchmal kamen mir ihre eigenen Kommentare ein wenig zurechtgebogen vor und die eigentliche Person Brigitte B. Fischer kam mir nicht recht nahe, aber vielleicht war genau das beabsichtigt. Was mir außerdem fehlte, war eine Aufklärung der Fischer-Suhrkamp-Problematik nach dem überstandenen Zweiten Weltkrieg, denn das hätte mich sehr interessiert, auch wenn sie "nur" einseitig hätte sein können. Aber sie blieb, von wenigen kurzen Anmerkungen, ausgespart.

Insgesamt ein lesenswertes Buch, das weiterhin im Regal bleiben wird, weil es wunderbar als Quelle für die Recherche über "verbrannte Bücher und ihre Autoren" gelten kann.