Die Baumwollpflücker - Der Wobbly

by B. Traven | Literature & Fiction |
ISBN: Global Overview for this book
Registered by wingPatschouliwing of Friedrichshain, Berlin Germany on 3/14/2012
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Journal Entry 1 by wingPatschouliwing from Friedrichshain, Berlin Germany on Wednesday, March 14, 2012
Copyright 1951 by Universitas Verlag, Berlin

Journal Entry 2 by wingLilliannewing at Mitte, Berlin Germany on Sunday, April 29, 2012

Vielen Dank für den Traven-Band. Beim Treffen im Hopfinger von Patschouli erhalten. Es ist ein Buch aus ihrer RABCK-Aktion zum Einjährigen. Hier zum Buchstaben "T".

Dieses Buch nehme ich mit ins Krankenhaus, um dann an einen weiteren Bücherfreund weitergeben zu können. Es wird im Laufe der KW18 zusammen mit dem Buch "Die weiße Rose" vom gleichen Autor weiterreisen.

Edita schiebt nach: Ein sozialkritischer Roman um die ersten Arbeiter, die mit Hilfe des Syndikats um ihre Rechte streiken.
Auftakt ist der Gesang der Baumwollpflücker in Mexiko
Es trägt der König meine Gabe, | Der Millionär, der Präsident; | Doch ich, der lump'ge Pflücker, habe | In meiner Tasche keinen Cent.
Trab, trab, aufs Feld! | Gleich geht die Sonne auf. | Häng um den Sack, | Zieh fest den Gurt! | Hörst du die Waage kreischen.

Nur schwarze Bohnen sind mein Essen, | Statt Fleisch ist roter Pfeffer drin; | Mein Hemde hat der Busch gefressen, | Seitdem ich Baumwollpflücker bin.
Trab, trab, aufs Feld! | Gleich geht die Sonne auf. | Häng um den Sack, | Zieh fest den Gurt! | Hörst du die Waage kreischen.

Die Baumwoll' stehet hoch im Preise, | Ich habe keinen ganzen Schuh; | Die hose hängt mir fetzenweise | Am Ursch, und ist auch vorn nicht zu.
Trab, trab, aufs Feld! | Gleich geht die Sonne auf. | Häng um den Sack, | Zieh fest den Gurt! | Hörst du die Waage kreischen.

Und einen Hut hab ich, 'nen alten, | Kein Hälmchen Stroh ist heil daran; | Doch diesen Hut muss ich behalten, | Weil ich ja sonst nicht pflücken kann.
Trab, trab, aufs Feld! | Gleich geht die Sonne auf. | Häng um den Sack, | Zieh fest den Gurt! | Hörst du die Waage kreischen.

Ich bin verlaust, ein Vaganbund, | Und das ist gut, das muss so sein; | Denn wär ich nicht so'n armer Hund, | Käm keine Baumwoll' 'rein.
Im Schritt, Im Schritt! | Es geht die Sonne auf. | Füll in den Sack | Die Ernte dein! | Die Waage schlag in Scherben!


Etwas aus dem Nachwort
Hier wird ein Verweis auf die schlesischen Leineweber gemacht. Ähnlich wir Gerhart Hauptmann das Sozialdrama "Die Weber" schrieb, ist der Roman von B. Traven die Geschichte derjenigen zu lesen, die das Rohmaterial, die Baumwolle für die Leineweber liefern.
Es gibt keine Helden, nur ein Ich-Erzähler, der im Vergleich zu den anderen mexikanischen Landarbeitern, meist Indios, weiß ist und damit auch den Zugang zu den Farmern bekommt. B. Traven erzählt diese Geschichte aus eigener Erfahrung. Man könnte sagen, der Ich-Erzähler ist sein Alter Ego: Traven lebte in Mexiko - wie er schreibt "35 Meilen von der nächsten Stelle entfernt, wo man Tinte kaufen kann".
Da die Geschichte der Baumwollpflücker für eine Veröffentlichung zu klein geworden war, hat er die Geschichte in einem 2. Teil ergänzt: "Der Wobbly". So werden die Mitglieder eines radikalen Syndikats, einer Art Gewerkschaft, genannt. Der Ich-Erzähler Gerard Gale, ist der "Aufrührer".

"Die Baumwollpflücker" war Travens Debutroman für den deutschen Markt. Er vertritt hier eine anarchistische Ansicht. Mit großem epischen Talent wird die Situation der Arbeiter in Mexiko erzählt, die in den 30er Jahren auch in Deutschland die Gemüter erschütterten. Die Größe des Romans ist die Erzählweise, die in der außerordentlichen Unmittelbarkeit und der Wahrhaftigkeit zusammen hängen. Seine Diagnose der Schicksale, die typischen Merkmale der kapitalistischen Gesellschaftsordnung enthüllte, sorgten in den 20er Jahren für den großen Erfolg!
Unrealistisch und vom Wunschdenken erfüllt sowie voller Widersprüche. Eben ein Roman aus seiner Zeit!


Noch zum Autor
Weidermann beschreibt ihn im Buch der verbrannten Bücher in Kapitel 20 unter dem Thema "Sterben oder angreifen: B. Traven - die Schwierigkeiten, ein Phantom zu verbrennen.
Wer war Traven? Um diesen Autor gab es viele Spekulationen, die nach seinem Tod geklärt wurden. Er lebte in Mexiko, schrieb auf deutsch und verlegte seine Bücher bei der Büchergilde.
"1933 - brachte ihm seine geheime Existenz ernste Schwierigkeiten ein. Denn die Nazis hatten tatsächlich zwei seiner Bücher, Der Karren (1930) und Die Regierung (1931), auf ihre Verbrennungs-Listen gesetzt, aber bei den anderen Büchern, da wollte man von der großen Popularität, die Traven gerade auch bei der Arbeiterschaft genoss, profitieren. Und - wer sollte die Machthaber schon daran hindern? Ein Phantom aus Mexiko?
SA-Truppen hatten eine Woche vor der Bücherverbrennung das Verlagsgebäude der Büchergilde in Berlin besetzt, der Verlag wurde durch die Deutsche Arbeitsfront annektiert, die alten Angestellten mussten gehen. [...] Traven kämpft um seinen Ruf und gegen seine Bücher in diesem Land. [...]
Er hatte gewonnen. Seine Bücher waren in Deutschland unmöglich geworden. Alle. [...] "Meine Bücher verbrennt hier niemand außer mir selbst."

Hier hat ihn seine Anonymität gerettet. Er überzog die Nazis aus seiner mexikanischen Heimat mit Spott. Eine völlig andere Biografie in diesem Spektrum.

Edita vom 21.5.2012: Mein Kommentar, nachträglich aus dem Gedächtnis
Es ist ein Buch wirklich aus der Zeit der ersten Arbeiterbewegungen der 20er/30er Jahre in Mexiko. Baumwollpflücker, die letztendlich Monate arbeiten, um fast ohne Geld wieder weiter zu ziehen müssen. Wie er das beschreibt ist schon sehr detailreich. Eine Episode, die er berichtet, bei der ich an Raubmord dachte, löste sich beim zufälligen Wiedertreffen eines Baumwollpflückers in Guatemala (?) auf. Und das zeigt die Trostlosigkeit deren Leben sowie auch der Umgang mit ihrem eigenen Leben auf.

Sprachlich einfach geschrieben und ich glaube das liegt daran, dass Traven das in deutsch so verfasst hat. In der Einleitung zur Weißen Rose hat Tucholsky dies wohl auch so formuliert. Daher von mir auch nur die fünf Sterne. Ich habe es jetzt als Auftakt für die Lese-Challenge gemeldet, bei der mich sicherlich ähnliche Lektüre fordern wird. Viele der gefunden Bücher hatte ich zu seiner Zeit gelesen und werde mal schauen, wie diese heute auf mich wirken.

Es war für mich mühsam, an dem Text zu bleiben. Ich mochte das Thema nicht mehr so: Diese Zeiten sind bei mir vorbei. Es wäre sicherlich ein guter Band für eine Gewerkschaftsbibliothek - nun ist er auf Reisen.

Das gilt ebenso für den anderen Band Die weiße Rose.

Dieses Buch ist als gelesenes Exemplar für lady-libertis Lese-Challenge gemeldet.

Alle Bücher, die ich lese, sind auf meinem erweiterten Profil gelistet.

Released 11 yrs ago (5/3/2012 UTC) at Charité Campus Benjamin Franklin in Lichterfelde, Berlin Germany

WILD RELEASE NOTES:


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Journal Entry 4 by wingAnonymousFinderwing at Steglitz, Berlin Germany on Monday, May 28, 2012

Ist von Steglitz zu einem Geburtstag gewandert. Dort hat es den engagierten Leser gefunden. Wir vielleicht weiter wandern. Mal sehen.

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