Lange Schatten - Erzählungen

Registered by Zwetschgi of St. Pölten, Niederösterreich Austria on 2/11/2012
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Journal Entry 1 by Zwetschgi from St. Pölten, Niederösterreich Austria on Saturday, February 11, 2012
Ich habe das Buch für die 1000 Bücher Challenge gelesen.
Ich mag Kurzgeschichten ja eigentlich überhaupt nicht.

Diese jedoch haben mich zutiefst berührt, bewegt, inspiriert, verstört, mir Angst gemacht.
Empfehle ich jedem zu lesen.

Bleibt bei mir, bis mal wieder eine 1000-Bücher-Box bei mir vorbeiwandert.


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Lange Schatten
OA 1960 Form Erzählungen Epoche Moderne
Die Sammlung Lange Schatten, das erzählerische Hauptwerk von Marie Luise Kaschnitz, ist ihrer letzten Schaffensphase zuzuordnen. Das Werk ist geprägt durch tiefgründige und engagierte Reflexionen über das Leben anhand von Einzelschicksalen, durch eigene Erfahrungen und Selbstzweifel, geformt in einer für ihr Spätwerk charakteristisch verdichteten Sprache in unpathetischem, lakonischem Tonfall. Vorausgegangen waren der spielerisch-traditionelle, mythisierend der Antike zugewandte Duktus des Frühwerks und eine Phase der introvertierten Vergangenheits- und Schmerzbewältigung angesichts der Kriegs-Schrecken sowie des Todes ihres Lebenspartners.
Inhalt: Der Band umfasst 21 Erzählungen, von denen jede einem entscheidenen Leitgedanken der Autorin folgt: »Poetischen Reichtum auf engstem Raum zu finden«, »in der Kürze ein ganzes Leben, den Roman eines Lebens in motivischer Verknappung« vor den Augen des Lesers zu entwickeln. Die Erzählungen zeugen von der Selbstfindungsarbeit der Autorin, einer »Archäologien des eigenen Ich« (Uwe Schweikert). Zum andern zeigt sie sich getrieben vom brennenden Interesse, Hinter- und Abgründe menschlicher Existenzen zu beleuchten. So in der Geschichte Christine, in der die Ich-Erzählerin eindringlich Leiden und Lethargie ihres Mannes schildert, den urplötzlich ein furchtbares Ereignis aus der Vergangenheit einholt: Beruflicher Erfolg, das eigene Haus, das Familienglück verblassen gegen die Erinnerung an den Mord an einem Kind, den er untätig mit ansah. Momente der Angst, nicht selten ausgelöst von rätselhaften Begebenheiten, die mit verstörender, alles andere lähmender Macht in den Alltag einbrechen. Das Grundmotiv findet sich auch in Eines Mittags, Mitte Juni wieder, als eine Fremde die Nachbarn der verreisten Dichterin mit der Nachricht von deren vermeintlichen Tod erschreckt und Zutritt zur Wohnung verlangt, da »die Frau Kaschnitz ganz allein gestanden ist, weil sie niemanden gehabt hat auf der Welt«. Nach ihrer Rückkehr beschäftigt die Dichterin nur noch eins: das Rätsel jener unheimlichen Todesbotschafterin zu lösen.
Auch die bekannteste Erzählung der Sammlung, Das dicke Kind, ist eine Angst-Geschichte, die der Autorin besonders am Herzen lag, da sie darin die in der eigenen Kindheit begründeten Urängste und Psychosen aufgearbeitet hat: »Das dicke Kind bin ich«, so Kaschnitz in einem Werkstattgespräch. In ihrer teils rational, teils surrealistischen Geschichte durchdringen sich Gegenwart und Vergangenheit. In einem Prozess der Selbstbefreiung beginnt sie ihr Kindheitstrauma vom komplexbeladenen Mädchen, das stets im Schatten der anmutigen Schwester stand, aufzubrechen.
Wirkung: Der Erzählband Lange Schatten ist durchzogen von subtilen, einfühlsamen und nicht zuletzt äußerst kunstvollen Abrechnungen mit dem alltäglichen Wahnsinn. Überall dort, wo das eingefahrene Leben Brüche erhält, wo ein leidenschaftlicher Wahn, eine individuelle Befallenheit zutage treten, sind die Geschichten am eindringlichsten. Mit ihnen wurde Kaschnitz nicht nur als Lyrikerin, sondern auch als Erzählerin von Rang anerkannt. R. M.

Journal Entry 2 by Zwetschgi at Wien - irgendwo / Vienna - somewhere, Wien Austria on Sunday, October 28, 2012
Reist weiter zu Curlycat.

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