Zeit der Ziegen
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Journal Entry 1 by Torgin from Mülheim an der Ruhr, Nordrhein-Westfalen Germany on Saturday, December 17, 2011
Klappentext: Skopje kurz nach dem Weltkrieg: Die Hirten kommen aus den Bergen und lassen sich in der hungernden Stadt nieder, aber sie kommen mit all ihren Ziegenherden. Die Stadt wird weiß, und sie überlebt dank der Ziegen, diesen Verbündeten des Menschen seit alter Zeit.
Die Funktionäre sind ratlos. Die öffentliche Ordnung und die Industrialisierungspläne sind gestört. Die Kampagne beginnt, die Herden verschwinden auf tragische, geheimnisvolle Art. Sie leben weiter in der Phantasie – als Erinnerung an stummen,hartnäckigen Widerstand.
Luan Starovas Roman ist eine bittere und heitere Erinnerung an seine makedonische Kindheit, aber auch eine nachdenkliche Suche nach den tieferen Wurzeln der Selbstzerstörung, die den Balkan in diesem Jahrhundert immer wieder heimsucht.
Ich bin ein bißchen zwiegespalten. Einerseits hat mir gut gefallen, wie Starova hier mit den Bemühungen der Behörden gegen die Ziegen, denen konterrevolutionäres Potential unterstellt wird, eine Parodie auf sozialistische Wirtschaftsplanung und Ideologie präsentiert. Andererseits gefiel mir die Erzählperspektive nicht besonders, auch wenn es hier kein kindlicher Ich-Erzähler ist, sondern rückblickend erzählt wird. Ermüdend fand ich allerdings die Passagen, in denen der Vater des Ich-Erzählers über sein Lieblingsprojekt räsonniert: eine Geschichte der Untergangsgründe der Großreiche auf dem Balkan, in das sich zunehmend Überlegungen über die Rolle der Ziegen bei diesen Ereignissen mischen. Das war irgendwann auch nicht mehr übermäßig lustig.
Die Funktionäre sind ratlos. Die öffentliche Ordnung und die Industrialisierungspläne sind gestört. Die Kampagne beginnt, die Herden verschwinden auf tragische, geheimnisvolle Art. Sie leben weiter in der Phantasie – als Erinnerung an stummen,hartnäckigen Widerstand.
Luan Starovas Roman ist eine bittere und heitere Erinnerung an seine makedonische Kindheit, aber auch eine nachdenkliche Suche nach den tieferen Wurzeln der Selbstzerstörung, die den Balkan in diesem Jahrhundert immer wieder heimsucht.
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Ich bin ein bißchen zwiegespalten. Einerseits hat mir gut gefallen, wie Starova hier mit den Bemühungen der Behörden gegen die Ziegen, denen konterrevolutionäres Potential unterstellt wird, eine Parodie auf sozialistische Wirtschaftsplanung und Ideologie präsentiert. Andererseits gefiel mir die Erzählperspektive nicht besonders, auch wenn es hier kein kindlicher Ich-Erzähler ist, sondern rückblickend erzählt wird. Ermüdend fand ich allerdings die Passagen, in denen der Vater des Ich-Erzählers über sein Lieblingsprojekt räsonniert: eine Geschichte der Untergangsgründe der Großreiche auf dem Balkan, in das sich zunehmend Überlegungen über die Rolle der Ziegen bei diesen Ereignissen mischen. Das war irgendwann auch nicht mehr übermäßig lustig.
Danke sehr!
Bücherschrank-Fund.