Mitte des 19. Jahrhunderts: Auf einer monatelangen Orientreisen entdeckt Ida Gräfin von Hahn-Hahn jenseits aller gesellschaftlichen Zwänge eine bislang nie gekannte Sinnlichkeit. Doch ihre Familie ist in einer prekären Lage. Auf Schloß Altenhoff, dem Stammsitz der Hahn-Hahns, pflegt Idas Sohn seine Theaterleidenschft, statt sich um die Geschäfte zu kümmern. Gemeinsam mit der mittellosen Schauspielerin Marie Beeseratz probt der junge Graf "Romeo und Julia", und Marie erfährt zum ersten Mal den Zauber wahrer Kunst: Sie verliebt sich in "Romeo" und träumt davon Gräfin zu werden. Alamiert kehrt Ida aus der Ferne zurück. Sowohl Ida als auch Marie sind fest entschlossen, sich die eroberte Freiheit um keinen Preis der Welt abjagen zu lassen, weder von einem Mann noch von einer anderen Frau...

Das Buch enthält drei Handlungsstränge, die sehr unterschiedlich gut gelungen sind. Die Orientreise von Gräfin Ida von Hahn-Hahn war gut geschrieben und sehr interessant, davon hätte ich gerne mehr gelesen. Als Europäerin ist sie im Nahen Osten eine Fremde, doch sie genießt eine ihr vorher unbekannte Freiheit. Der zweite Handlungsstrang hat zwei fahrende Schauspieler und den an "Theatersucht" leidenden Sohn Idas als Hauptfiguren. Diese Geschichte ist hölzern und klischeehaft. Der Graf ist ein absolutes Weichei und seine Entwicklung am Ende des Buches war einfach nur albern. Auch die Figuren von Marie und Konrad sind konturlos. Der dritte Handlungsstrang berichtet von Idas Bruder Ferdinand, der auf Brautschau geht. Er spielt für das Ende des Buches eine entscheidende Rolle. Die Zusammenführung der drei Handlungsstränge passiert auf den letzten 50 Seiten und ist sehr kurz und knapp, das hätte gerne noch ein bisschen mehr sein können.

Das Buch macht sich als Überraschungsbuch für den Buchstaben "T" auf die Reise, viel Spaß beim Lesen!

Das Buch ist wohlbehalten angekommen, herzlichen Dank!
Ich selbst hätte mir das Buch wohl nicht ausgesucht, bin aber sehr gespannt und werde es sicherlich mindestens anlesen...