Klappentext:
Des Kearns, ein junger sympathischer Australier, segelte in sechs Jahren auf sechs verschiedenen Schiffen um die Welt - nicht in Rekordzeit und nicht, um Preise zu gewinnen. Erlebnisse und Abenteuer vielmehr sind Ziele seiner Weltenbummelei. Mit achtzehn Jahren verließ er sein Heimatland und segelte auf dem französischen Schoner "Valrosa" zu den vielgepriesenen Inseln der Südsee. Selbst am Ruder stehend, erleidet das Boot an einem Tuamotu-Atoll Schiffbruch.
Des Kearns lebte einige Zeit unter den Polynesiern. Danach übernahm er das Kommando auf dem 15 m langen Schoner "Monsoon" und segelte nach Honolulu. Sein nächstes Schiff war die Dreimastbark "Carthaginian", auf der er als Erster Steuermann nach Amerika segelte - mit Vollzeug unter der Golden-Gate-Brücke von San Franzisko hindurch. Die 9-m-Slup "Carronade" führt ihn wieder nach Süden, nach Tahiti und zum Kap Hoorn. Das kleine Boot wurde von einer See überollt. Es passiert ihm jedoch nichts, es umrundete das gefährliche Kap und kreuzte sogar in dessen unwirtlichen Wasserstraßen.
Ein Jahr Aufenthalt in Südamerika, vom einsamen Feuerland bis zu den großen Städten Brasiliens, schloß sich an. An Bord der Königin aller Schoner, der "Bluenose II", segelte Kearns nach Halifax und mit der schnellsten Rennyacht der Welt, der "Ondine", kehrte er nach Australien zurück. Noch einmal kamen bange Stunden, als das Boot nach Umrundung des Kaps der Guten Hoffnung den Großmast verlor. Aber wieder blieb Kearns das Glück treu: mit einem Notmast schaffte die "Ondine" die 16000 Meilen nach Sydney in 16 Wochen. Des Kearns erzählt hier von den Erlebnissen dieser Reisen. Man merkt schnell, daß er kein Abenteurer im eigentlichen Sinne ist - der See und dem Segeln gelten seine Liebe. Davon zeugen auch die zahlreichen schönen Fotos, die er seinem Buch beigegeben hat.

Delius Klasing, 1973, gebunden mit Schutzumschlag, Originaltitel: World Wanderer

Dieses Buch ist mein Lieblingssegelreisebericht überhaupt. Es erinnert mich sehr stark an meine 'Seglerkarriere', auch ich habe mich diverse Segelsaisons lang ähnlich wie Des Kearns herumgetrieben. Allerdings niemals weltweit sondern begrenzt auf Ost-, Nordsee und Mittelmeer, da ich bei der Auswahl meiner Schiffe/Routen immer darauf geachtet habe, mich nur so weit wegzubewegen, dass ich jederzeit aus eigener Tasche eine Heimreise hätte bezahlen können, denn ich wollte niemals gezwungen sein, auf irgendeinem Seelenverkäufer mit Ahab-ähnlichen Schiffsführern oder Vorgesetzten aus finanziellen Gründen bleiben zu müssen.
Und ich habe so immer nur die Segelsaison in diesen Gewässern (März-Okt) segelnder Weise verbracht, da man leider hier in Deutschland damit kein Geld verdienen kann. Das geht hier nur Hand-gegen-Koje und man muss auch noch Geld mitbringen für Bordkiosk, Landgangsausgaben, An- und Abreise und manchmal sogar Kostgeld ...
Obwohl mir dieses Leben über Jahre meine Rente total versaut hat, war es doch eine sehr schöne Zeit, die ich nicht missen möchte. Wenn ich allerdings heute junge Leute treffe, die es genauso machen wollen, dann rate ich ihnen immer, sich nach Holland zu wenden. Dort werden Traditionssegler mit mind. 2 bezahlten Crewmitgliedern (Skipper und Maat und auf größeren ggf. noch mehr) betrieben, die ordentlich sozial- und unfallversichert sind...
Und wenn ich dann das ganze noch im Kontext dessen sehe, dass die dt. Ausgabe in meinem Geburtsjahr erschien und die dort geschilderten Erlebnisse also schon vor meiner Geburt stattfanden, beeindruckt es mich noch mehr.